Der grüne Gürtel

Titel
Auch Totholz ist ein wichtiger Bestandteil eines funktionierenden Ökosystems

Noch Anfang des letzten Jahrhunderts war das Gebiet rund um die Seen mehrheitlich unbewaldet. Die schwankenden Wasserspiegel machten es den meisten Gehölzarten unmöglich, sich zu etablieren. Was dennoch wachsen konnte, wurde bald geschlagen, um verfeuert zu werden. Erst mit der Absenkung der Seen 1943 um über 1.5 m  wurde der Uferbereich trocken genug, damit gezielt Wald bewirtschaftet werden konnte. Dem Bedarf entsprechend wurden sogar komplett standortfremde Fichten gepflanzt.

Standortgerechte Wälder

Die Fichtenbestände wurden im Zuge mehrerer Aufwertungsmass-nahmen in den letzten Jahren gerodet. An ihrer Stelle entwickelt sich nun ein natürlicher, standortgerechter Wald. Dieser besteht mehrheitlich aus typischen Auenarten wie der Birke, der Schwarzerle, der Pappel (Aspe) und verschiedenen Weidenarten. Dies sind alles Bäume, welche auch vom Biber bevorzugt werden. Er braucht sie zum Bau seiner Dämme und im Winter als Nahrungsquelle. Ihre Rinde ernährt die winteraktiven Tiere auch dann, wenn alles schneebedeckt und zugefroren ist.

Ein (Totholz-)Paradies

Heute bieten die Wälder rund um die Seen einen wilden und unaufgeräumten Anblick. Heftige Sturmböen haben grosse Lücken in die Baumbestände geschlagen. Da ein grosser Teil des Waldes ein Totalreservat ist, wird dort kein Holz geräumt. Die gefallenen Bäume bleiben liegen und bieten eine wichtige Grundlage für viele Nahrungsketten. Sie werden nach und nach durch Mikroorganismen und Pilze und später durch zahlreiche Insektenlarven zersetzt. In den nun lichten Wäldern gefällt es vielen verschiedenen Vogelarten. Im Sommer kann man den Kuckuck und den Pirol hören, mit etwas Glück sieht man das Gefieder eines Eisvogels durchs Gehölz schimmern.