Feucht und nährstoffarm

Dort, wo der Grundwasserspiegel oft bis fast an die Oberfläche reicht, entstehen typischerweise Flachmoore. Ihre Vegetation ist geprägt von Sauergräsern, die je nach vorkommenden Arten nur eine geringe Wuchshöhe haben oder auch höckerartige «Bulten» bilden können. Da das organische Material sich in den meist wassergesättigten Böden nur sehr langsam zersetzt, müssen die hier vorkommenden Pflanzenarten nicht nur mit ständig nassen Wurzeln, sondern auch mit wenig Nährstoffen auskommen. Nur wenige Tiere können sich von den oft harten, schmalblättrigen Seggen und Binsen ernähren. Deshalb wurden die Flachmoore meist als Streuelieferant genutzt und einmal spät im Herbst gemäht.

Torfabbau

Durch den unvollständigen Abbau des organischen Materials in den nassen Böden konnten über Jahrtausende mächtige Torfschichten entstehen. Diese wurden ab Mitte des 18. Jahrhunderts vielerorts systematisch abgebaut, um Heizmaterial und Dünger zu gewinnen. Um den Abbau zu ermöglichen, mussten die Flachmoore zuerst trockengelegt werden (Melioration).

Dies geschah auch im Seebachtal. Durch das Verlegen von Entwässerungsrohren und die Tieferlegung der Seespiegel wurde es möglich, den Torf zu stechen und später das Gebiet landwirtschaftlich intensiv zu nutzen. Mit dem Verlust dieses Lebensraums verschwanden viele der typischen Flachmoorarten aus dem Seebachtal.

Revitalisierung

Der wichtigste Schritt, welcher Flachmoore wieder aktivieren kann, ist die Wiedervernässung der Böden. Oft reicht dazu bereits die Entfernung oder Inaktivierung des Drainagesystems aus.

Viele der typischen Pflanzenarten von Fettwiesen gedeihen nicht unter feuchten Bedingungen. Dafür können sich Seggen und Binsen wieder etablieren. Um diesen Prozess zu beschleunigen, wurden in einigen Flächen ca. 30 cm des Oberbodens abgetragen.

Bodenabtrag mit einem Langarmbagger. Dieser erlaubt eine grosse Reichweite und dadurch die Schonung der empfindlichen Böden.

Durch den Abtrag des Oberbodens vernässten die Böden, und Nährstoffe, welche sich in den Jahren der landwirtschaftlich intensiven Nutzung im Boden angesammelt hatten, wurden reduziert. Die abgeschürften Flächen wurden danach mit einer auf die lokalen Begebenheiten angepassten Saatmischung angesät. So fand auch die Sibirische Schwertlilie ihren Weg wieder ins Seebachtal. Ganz besonders freuen wir uns über das Erscheinen einiger lange verschwundener Arten wie dem Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläuling, dem Kammmolch oder dem Dickkopffalter, die nach und nach wieder ins Seebachtal eingewandert sind.