Neuntöter

Titel
Ein Männchen mit der gut erkennbaren dunklen Augenbinde (Foto: C+C Besançon)

Der Neuntöter (Lanius collurio) bevorzugt dornige Hecken und offene Landschaften mit einer reichen Insektenfauna als Lebensraum. Tatsächlich spiesst er Insekten oft an Dornen auf, bevor er sie verzehrt. Ob es immer  Neun an der Zahl sind, ist jedoch eher zufällig. Zu seinen Beutetiere gehören Libellen, Wespen, Spinnen, Grillen, Käfer und kleine Wirbeltiere. Auch sein Nest baut der Neuntöter bevorzugt in dornigen Sträuchern. Dort legt das Weibchen 4 bis 7 Eier ab, aus denen nach etwa 15 Tagen Brutzeit die Jungen schlüpfen. Ab Mitte Juli ist das Brutgeschäft abgeschlossen, dann machen sich die Altvögel auf die weite Reise in den Süden Afrikas ins Überwinterungsgebiet. Die Jungvögel folgen ein paar Wochen später nach.

Der Neuntöter ist in der Schweiz nicht gefährdet, seine Bestände haben jedoch in den letzten Jahrzehnten beträchtlich abgenommen. Seine Anwesenheit ist ein guter Indikator für die ökologische Qualität einer Landschaft: nur dort, wo artenreiche Wiesen und Heckenstrukturen ineinandergreifen, können Neuntöter erfolgreich ihre Jungen grossziehen.

Wenn Sie entlang der Hecken im Seebachtal Ausschau halten, ist es sehr wahrscheinlich, dabei ein Männchen mit der typischen schwarzen Augenbinde zu entdecken. Sie sitzen oft erhöht, halten nach Beute Ausschau oder überblicken ihr Revier.