Von einer Natur- zu einer Kulturlandschaft

Titel
Das Seebachtal in den 1940er-Jahren

Natürliche Kräfte wie Wasser und Eis, Sonne und Wind geben einer Landschaft ein sich immer wieder wandelndes Gesicht. Zu diesen Naturkräften gesellte sich vor einigen Tausend Jahren der Mensch. Er machte Jagd, rodete Wald, wurde sesshaft, baute Höfe und Siedlungen und bestellte die Felder. Von Beginn an beeinflusste er seine Umwelt, und durch sein Wirken wurde aus einer ursprünglichen Naturlandschaft eine Kulturlandschaft.

Der Mensch breitet sich aus

Spätestens mit den Römern erreichte die intensive Landwirtschaft das Seebachtal. Dies wird durch zahlreiche archäologische Funde belegt. Diese Intensivierung der Landnutzung erreichte im 18. Jahrhundert einen ersten Höhepunkt. Die Bevölkerung wuchs in rasantem Tempo und musste ernährt werden. Auf einem grossen Teil der Nutzfläche wurde Ackerbau betrieben. Die damals noch ausgedehnten Sumpf- und Riedflächen wurden zur Streuegewinnung genutzt. Die Waldfläche war mit rund 14 % Anteil an der Gesamtfläche nur halb so gross wie heute, denn die Menschen benötigten immer mehr Land für den Anbau von Feldfrüchten, sowie Bau- und Brennholz. Holz war Mangelware, insbesondere für den ärmeren Teil der Bevölkerung.

Brennstoff für die Armen

Torfstechen
Gruppenfoto der Torfstecher und Torfstecherinnen

Mit dem Verbrennen von getrocknetem Torf konnte das fehlende Brennholz teilweise ersetzt werden. Die ausgedehnten Flachmoor­flächen des Seebachtals waren ideal für den Torfabbau. Dieser wurde anfangs vor allem zur Selbstversorgung von Hand, später auch maschinell für industrielle Zwecke durchgeführt. Um an die bis zu fünf Meter mächtigen Torfschichten zu gelangen, musste der Boden durch Stichgräben und eine erste Tieferlegung des Seebaches entwässert werden.