Entgegen der Meinung vieler bedeutet Naturschutz nicht, dass die Natur in einem vor dem Menschen geschützten Ort einfach sich selbst überlassen wird. Vielmehr ist die Artenvielfalt, wie wir sie schützen wollen, das Resultat einer jahrhundertealten Bewirtschaftung: Magerwiesen an Hängen wurden selten gemäht, weil der Aufwand hoch und der Ertrag gering war, Streuewiesen nur einmal im Jahr, wenn der gefrorene Boden es erlaubte.
Nicht zuletzt entstanden viele der Lebensräume mit hoher Diversität durch wiederkehrende, oft eher extensive Beweidung mit verschiedensten Weidetieren. Doch auch diese Weiden mussten gepflegt werden. Um die Wiesen vor der Verbuschung zu bewahren wird auch heute im Alpenraum noch regelmässig geschwentet.
Naturschutz bedeutet also immer eine gezielte Pflege, oft verbunden mit viel Handarbeit.