Wiederbelebung
Renaturierungspotential
Die schwarzen Böden, die jährlich im Frühling überschwemmten Stellen in den Feldern, alte Flugbilder und Postkarten, sie alle gaben Hinweise darauf, wie es vor der Trockenlegung und der Wasserspiegelab-senkung im Seebachtal ausgesehen hat. Vor der ersten Phase der Renaturierungsprojekte von 1998 bis 2015 wurden in allen Flächen der Stiftung Seebachtal Bodenuntersuchungen gemacht. Dadurch liess sich das Potential für die Renaturierung eines Flachmoors, oder im Falle der Seehalde, einer Trockenwiese, abschätzen. Entsprechend wurden die grossen Projekte In Langen und In Kurzen Teilen, im Vierezwanzgerriet, im Riet und in der Sömme geplant und ausgeführt.
Vernässung
Obwohl der Seenspiegel nicht mehr auf sein ursprüngliches Niveau angehoben werden konnte, ist es gelungen, durch verschiedene Methoden die verschwundenen feuchten Lebensräume wieder zu aktivieren. Eine der wichtigsten Massnahmen war dabei das Stillegen der Entwässerungssysteme durch Verstopfen der Drainagleitungen. Dies zeigt sich am besonders eindrucksvoll im Vierezwanzgerriet nördlich des Seegrabens oder im Söllsee. Hier haben sich aus gewöhnlichen, artenarmen Futterwiesen typische Grossseggenriede entwickelt, in welchen heute auch der seltene Gekniete Fuchsschwanz zu finden ist.
Oberbodenabtrag und Ansaat
Für die Renaturierung eines Flachmoors musste jedoch in den meisten Fällen der nährstoffreiche Oberboden entfernt werden, um die eher mageren und vernässten Bedingungen zu erreichen, welche für Flachmoore typisch sind. Die nun vegetationsfreien Flächen wurden danach mit dem entsprechenden Saatgut angesät, welches für diese Bedingungen zusammengesetzt wurde.
Auch an einem Trockenstandort, der Seehalde, wurde diese Methode angewendet. Hier wurde jedoch eine Magerwiese angesät. Wie gut dies gelungen ist, kann man heute vor allem im Mai sehen, wenn die Wiese in voller Blüte steht.
Das neuste Projekt – das Grundriet
Die drei Parzellen südlich des Seegrabens konnten 2020 als letztes Projekt revitalisiert werden. Kernstück der Massnahmen war dabei die Reaktivierung eines Flachmoores, ähnlich derjenigen, welche 16 Jahre zuvor In Langen Teilen durchgeführt wurde. Begleitend wurden vier neue Amphibientümpel erstellt und über 400 m Hecken neu gepflanzt.
Nach dem Abtrag des Oberbodens wurden die nun vegetationsfreien Flächen mit einer Flachmoormischung angesät. Durch eine Schnittgut-übertragung aus er benachbarten Streuefläche In Langen Teilen wurde die Ansaat ergzänzt.