Periodische Gewässer
Tümpel sind vorübergehende Phänomene in der Landschaft. Sie entstehen oft durch menschliche Tätigkeit, wie Torf- oder Kiesabbau, bei Bodenverdichtung durch den Einsatz schwerer Maschinen auf Kulturlandflächen oder im Wald, bei starken Niederschlägen in Senken einer Wiese, durch die Dynamik in einem Fluss- oder Bachbett, oder in Bodenmulden von umgestürzten Bäumen.
Natürliche Unsicherheit
Viele dieser Kleingewässer führen nur kurz Wasser, bevor sie wieder austrocknen. Diese Unvorhersehbarkeit ist zwar ein grosses Risiko für jede Art, die auf Wasser angewiesen ist. Doch viele Tiere profitieren davon, dass in den zumeist seichten Tümpeln weniger Fressfeinde vorkommen und sich das Wasser rascher erwärmt als in tieferen, länger wasserführenden Gewässern. Dadurch entwickeln sich zum Beispiel die Larven von Amphibien schneller. Nach Abschluss der Metamorphose verlassen sie die relativ unsichere Wasserumgebung und suchen sich ein Versteck an Land.
Im Zuge der Trockenlegung des Seebachtals in den 1940er Jahren ist ein Grossteil dieser Tümpel aus dem Seebachtal verschwunden.
Wertvolle Lebensräume dank Bagger
Auch heute noch ist das Grundwasser im Seebachtal nie weit. Schon ab 50 cm Tiefe stösst der Bagger auf Wasser, ab 80 cm Tiefe bleiben die künstlich gegrabenen Tümpel meist auch im Sommer nass. Im Winter können sie bis zum Rand gefüllt sein. Die meisten Tümpel werden durch Beweidung mit Rindern vor dem Zuwachsen durch Schilf und Gebüsch bewahrt. Die offenen Wasserflächen sind auch ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Libellen- und Amphibienarten. Selbst die Kreuzkröte, eine typische Pionierart, ist immer wieder im Seebachtal anzutreffen, sobald ein Tümpel neu gegraben worden ist.