Flussseeschwalbe
Seit einigen Jahren trifft man die Flussseeschwalbe (Sterna hirundo) im Seebachtal an. Die grazile und elegante Mövenart nistet eigentlich am liebsten auf offenen Kiesbänken von Flüssen und Bächen. Ohne sich gross um den Nestbau zu kümmern, legt sie dort ihre Eier direkt in eine kleine Mulde,. Durch Begradigungen und Geschiebesperren sind Kiesbänke jedoch mehrheitlich aus unsereren Fliessgewässern verschwunden, und in der Folge auch dieser selten gewordene Langstreckenzieher. Zum Glück ist die Flussseeschwalbe nicht allzu anspruchsvoll was die Bedingungen des Nistplatzes anbelangt und nimmt auch mit Kies gefüllte Flosse als Brutplatz an. Auf dem Hüttwiler- und dem Nussbaumersee werden daher jeden Frühling mehrere dieser Flosse ausgesetzt. Als Koloniebrüter teilen Flussseeschwalben diese gerne mit anderen Brutpaaren ihrer Art.
Die Flussseeschwalbe legt jedes Jahr tausende Kilometer zurück, um in Süd- und Westafrika zu überwintern. Entsprechend spät taucht sie im Frühling im Seebachtal auf.
Erst Anfang Mai hört man ihre hellen Rufe, mit welchen sie sich mit Artgenossen verständigt. Dann kann man von den Beobachtungstürmen auch ihr aufwendiges Balzverhalten mitverfolgen. Zwei bis drei Wochen nach dem Legen der Eier schlüpfen die Jungtiere. Ihr helles, leicht gesprenkeltes Gefieder schützt sie hervorragend vor Entdeckung. Trotzdem überleben im Seebachtal nur wenige Jungvögel bis zum flugfähigen Alter. Zu gross ist der Feindesdruck aus der Luft. Für Greifvögel, Eulen, Rabenkrähen und Grossmöven sind die Jungtiere eine leichte Beute.
Nicht selten werden die Brutflosse auch von der Mittelmeermöve besetzt. Um die Flusssseeschwalben vor dieser Nistplatzkonkurrentin etwas zu schützen, werden die Flosse daher erst kurz vor der Ankunft der Flussseeschwalben in die Seen eingesetzt und zusätzlich mit einem Drahtgeflecht geschützt. Mehr Informationen zur Flussseeschwalbe finden Sie hier und hier.
Fotos: C + C Besançon, A. Bohren